Sonntag, 24. August 2008

kunst vs. perfektion


"Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzu zu fügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann." - Antoine de Saint-Exupéry

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Ich bin Perfektionistin, wenn es um Kunst geht. 

Wenn ich Sachen schreibe oder fotografiere, wenn ich Dinge male oder sie in Melodien wickle. 
Aber oft, da tanze ich einfach.
Als Trainerin und Choreografin bin ich selten zufrieden. Ich bin streng zu meinen Schülerinnen und zu mir, da ich weiß, wie es aussehen soll und wie es aussehen kann. Ich lasse es sie so oft tanzen, bis sie mir die Melodien entgegen kotzen. Ich will es vollkommen haben.
Ist Kunst nicht eigentlich gerade dazu da, damit man nicht perfekt und korrekt sein muss? Ich mag es, wenn die Synchronität einer Gruppe von Tänzern mir die Sprache verschlägt... Aber ich liebe es, wenn ich meine Augen nicht mehr von einer einzelnen Tänzerin lassen kann. Diese Tänzerin ist eine, die lebt und stirbt in ihrem Element. Damit und dafür. Ich verstehe ihre Worte und lese wunderschöne Satzanfänge aus ihren Armen, die sie mit ihren Beinen zu Ende bringt. Das ist Kunst. Eine Tänzerin, die die Schritte vergisst unter ihren Tränen und zusammenbricht.... wieder aufsteht und mir eine Gänsehaut improvisiert.
Und deshalb brauche ich Emotionen und wenn ich ihnen diese Gefühle, die ich selbst sehe, hinein prügeln muss! Ich lasse nicht ohne Geschichten tanzen. Und ich sehe sofort, ob du tanzt, oder ob du "tanzt" .

Ich bin Perfektionistin, wenn es um Kunst geht.
Ich bin Künstlerin, wenn es um Tanz geht.
Ich bin Tänzerin, wenn es um mein Herz geht.

mein Herz kannte lange keine Perfektion. ich musste tanzen, um es zu beruhigen



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