Samstag, 23. August 2008

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Zuhause sein...

 
Wirklich in den eigenen 4 Wänden zu sein. Sich dort in das eigene Bett verkriechen, barfuss durch den Garten tippeln oder den Kühlschrank zum dritten Mal öffnen, weil man irgendwas essen will, aber nicht weiß, was. Dabei fühlt man sich wohl, unverletzbar und beschützt. Man geht ungeschminkt den Flur entlang und summt leise sein Lieblingslied.
Egal, wohin man reist, wo man wohnt für kurze Zeit. Egal, bei wem man sein Nachtlager aufschlägt, wo man sich zudeckt. Egal, in welchem Raum man aufwacht, in welche Wand man Löcher starrt. Nichts ist vergleichbar dazu, von den heimischen Sonnenstrahlen aufgeweckt zu werden und von den bekannten Sternen in den Schlaf gewogen zu werden.
Ich versuchte, mein Glück woanders zu finden, ich suchte und suchte, drehte und wendete unbekannte Steine, streckte in fremden Städten die Arme aus und versuchte, all ihre Sehenswürdigkeiten gleichzeitig zu umarmen. Für den Augenblick, für ein oder zwei lassen sie mich lächeln und ich vergesse vielleicht sogar in einigen Momenten den Schreibtisch neben meinem Fenster, an dem ich schon mein Herz verschüttete und dessen Flecken noch nicht einmal mehr mit Scheuermittel wegzudenken wären. 
Ein lautes, zufriedenes Seufzen wenn ich die Räume betrete und mich ausbreite nach einer langen Reise oder auch wenn ich nur von der Arbeit komme.
Ich liebe den alten, weisen Baum im Garten, die Vögel die zu mir singen. Ich wünsche mir jeden Tag den Duft der Blumen auf dem Balkon um mich herum. Ja, ich mag es sogar, wie ich andauernd über die Fußmatte stolpere, die vor der Tür liegt. 
Mein Zuhause lässt mich zur Ruhe kommen, mich selbst vergessen und streichelt meine Wange, wie in Kinderjahren. Es pustet mein Knie nach einem Sturz und wirbelt mich herum, bis ich vergnügt anfange, zu quietschen. Der Ort, an den ich immer zurückkommen kann und dann all meine Sorgen auf der Straße von Autos überfahren lassen kann. Es hüllt mich nach einem Regenguss in eine rotweinfarbige Decke ein und trocknet meine Haare mit einem altmodischen Handtuch. Und vorher ist es glücklich lachend in alle Pfützen mit mir gesprungen, die das Unwetter hergab.
Am Abend, am Kamin mit einer Tasse Tee und selbst gebackenen Keksen, mit den Kirchenglocken im Hintergrund, blicke ich um mich und erinnere mich, was ich Gutes hab.

Das ist mein Zuhause.

Du bist mein Zuhause.


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